Wie am Hühner anschafft und hält

In diesem Blog-Beitrag erkläre ich dir alles, was du zur Hühnerhaltung und Hühneranschaffung wissen solltest

Wie am Hühner anschafft und hält

Als ich anfing, mich mit dem Thema zu beschäftigen, wusste ich nicht genau, wo ich welches Wissen herbekommen sollte. Welcher Käfig? Welche Rasse? Was muss ich füttern? Was muss ich beachten?

Es gibt so viele Informationen im Internet und oft widersprüchliche Meinungen. Ich kann dir nur empfehlen, wenn du planst, dir Hühner anzuschaffen: Am besten lernst du, indem du einfach mal anfängst. Dann merkst du schnell, was du wissen musst. Es gibt ein paar Dinge, die du vorher beachten solltest, und die habe ich hier für dich zusammengefasst.

1. Hühnerhaltung – Vorschriften

Bevor du dir Hühner anschaffst, solltest du dich erkundigen, ob das erlaubt ist und ob deine Hühner angemeldet werden müssen. Wir wohnen in einer ländlichen Gegend und dürfen bis zu 49 Hühner ohne Meldung bei der Tierseuchenkasse halten, müssen sie aber beim Veterinäramt anmelden. Das Rathaus oder Landratsamt kann dir dabei helfen oder du schaust in deinem Bundesland bei der Tierseuchenkasse nach.

2. Der Stall / Käfig

Als Nächstes solltest du überlegen, ob du ausreichend Platz für die Hühner hast. Das war für uns am Anfang das größte Problem. Für mich war es wichtig, die Hühner zumindest die meiste Zeit des Jahres artgerecht zu halten. Unser Garten ist etwa 40 Quadratmeter groß und ich wollte unbedingt auch Gemüse anpflanzen. Unsere Lösung war, einen Teil der Hecke zu entfernen und dort einen Hühnerstall zu bauen.

Für den Hühnerstall gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Ein bestehendes Gebäude umbauen.
    Wenn du einen alten Schuppen oder ein Spielhaus im Garten hast, kannst du es einfach zu einem Hühnerstall umbauen.
  2. Ein selbst gebautes Hühnerhaus.
    Das ist aufwendiger, hat aber den Vorteil, dass der Stall genau deinen Bedürfnissen entspricht. Wenn du nur wenig Platz hast, benötigst du vielleicht spezielle Maße oder eine bestimmte Seite, auf der die Hühner raus können.
  3. Ein gekaufter Hühnerstall
    Es gibt viele schöne Hühnerställe im Internet, aber viele sind nicht stabil und teuer. Deshalb ist es wichtig, auf gute Qualität zu achten, damit der Stall auch ein paar Jahre hält.

Worauf du achten solltest

Stall von innen - Schlafplatz für Hühner
  • Die Größe
    Ist der Stall groß genug für die Anzahl der Hühner, die du halten möchtest? Es gibt viele Ställe im Internet, die für 3–4 Hühner ausgelegt sind. Wenn du aber 8 oder 9 Hühner halten möchtest, solltest du auf die Größe achten.
  • Die Hühnerstange
    Hühner wollen von Natur aus höher schlafen, deshalb solltest du dafür sorgen, dass sie das auch können, indem du eine Hühnerstange in den Stall einbaust. Für mich war es wichtig, dass die Stange eckig und nicht rund ist, damit sie leichter zu reinigen ist, wenn sie schmutzig wird. Ich kann sie einfach mit einem Spachtel abkratzen. Unsere ist etwa 4 × 4 cm groß und funktioniert ausgezeichnet.
  • Legeboxen
    Hühner wollen ihre Eier in Ruhe legen, abgeschirmt von den anderen Hühnern. Legeboxen erfüllen diesen Zweck. Außerdem bleiben die Eier an einem relativ sauberen Ort und man muss nicht den ganzen Stall nach Nestern absuchen, um dann vielleicht sogar zerbrochene Eier zu finden. Unsere Box ist 40 × 40 cm groß und ist ausreichend für 3–4 Hennen. Für mehr Hennen sollten entsprechend mehr Boxen aufgestellt werden. (1 Box für 3–4 Hennen, 2 Boxen für 6–8 Hennen usw.).
  • Frische Luft
    Der Stall sollte Frischluftzufuhr ermöglichen. Wir haben dafür eine Öffnung im Dach gemacht, damit dies möglich ist, wenn es zu warm ist oder wenn die Hühner wegen des Wetters nicht raus dürfen.
  • Einstreu
    Ich mag Hühner, aber ich möchte nicht jede Woche den Hühnerstall ausmisten und ich möchte auch nicht, dass unser Garten immer nach Hühnern riecht. Deshalb haben wir Einstreu im Stall. Wir verwenden Holzspäne, die den Geruch aufsaugen (ähnlich wie ein Katzenklo), die Verschmutzung reduzieren und mir zusätzlich noch einen Dünger geben, den ich ca. alle 6 Monate auf meine Beete leeren kann.
    Wichtig ist aber, dass das Einstreu relativ hoch eingestreut wird und im Winter, wenn es anfängt zu stinken, eventuell noch etwas mehr hinzugefügt wird.
  • Sauber halten
    Insgesamt solltest du überlegen, wie viel Zeit du für die Hühner aufbringen kannst, um den Stall und auch Auslauf relativ sauber zu halten. Mit der Einstreu reduziert sich das deutlich, aber wenn du kein Einstreu nutzt, solltest du eine wöchentliche Stallreinigung einplanen, da sonst Bakterien, Milben usw. deine Hühner krank machen können.

    Wir reinigen unseren Hühnerstall zweimal im Jahr mit einem Kärcher-Hochdruckreiniger und erneuern die Einstreu etwa alle 4 Monate, je nachdem, wie viele Hühner wir halten. Je mehr Hühner wir halten, desto öfter sollte das Einstreu erneuert werden. Wenn der Stall stinkt und nur noch Kot zu sehen ist, ist es höchste Zeit, den Stall zu reinigen.
  • Die Hühnerklappe
    Der Vorteil einer automatischen Klappe ist, dass man abends nicht pünktlich draußen sein oder morgens gleich nach dem Aufstehen nach den Hühnern sehen muss. Wichtig ist das insbesondere in einer Gegend, wo es wichtig ist, dass die Hühner bei Dämmerung eingeschlossen sind, um sie vor Feinden (Marder oder Fuchs) zu schützen.
  • Vogelgrippe
    Leider gibt es immer wieder Fälle von Vogelgrippe, d. h. Hühner müssen bedacht gehalten werden. Es ist wichtig, in der Planung, da eine große Scharr Hühner nicht so einfach bedacht gehalten werden kann.

Wir haben jetzt zwei Ställe, einen für den Garten und einen für die Wiese, die wir gepachtet haben. Wenn wir die Hühner aufgrund von Vogelgrippe bedachen müssen, kommen sie in den Stall im Garten und haben für diese Zeit keinen Auslauf.

3. Schädlinge und Krankheiten vermeiden

Am Anfang unserer Hühnerhaltung war ich sehr optimistisch und dachte, wenn man Hühner gut hält, gibt es keine Schädlinge und Krankheiten. Ein sehr naiver Gedanke, wie ich heute weiß.

Krankheiten und Schädlinge kann man nicht vermeiden, aber man kann die Wahrscheinlichkeit verringern, dass sie auftreten. Manchmal werden Hühner krank, manchmal kommen Schädlinge, egal, was man getan hat, um sie zu vermeiden. Wichtig ist, nicht zu denken, dass eine perfekte Haltung einen davor schützt, sondern proaktiv alles zu tun, um das Schlimmste zu verhindern. Ich hatte eine schlimme Milbenplage, die uns auch einige Hühner gekostet hat. Hätte ich von Anfang an Vorkehrungen getroffen, wären die Milben vielleicht gekommen, aber nicht so schlimm wie damals.

Hier ein paar Tipps zur Vorbeugung:

Milben auf der Hühnerstange
  • Milben: Um Milben zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren sollte der Stall vor dem Einstreu und bevor die Hühner in den Stall gehen mit Kieselgur eingesprüht werden. Dies sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

    Zusätzlich kann es helfen, die Stangen im Stall mit Öl zu bestreichen oder doppelseitiges Klebeband an den Kanten anzubringen. Wir haben Öl und Klebeband ausprobiert und beides hat die Milben gut abgehalten, aber beides muss regelmäßig erneuert werden. Wenn man einen Befall feststellt, sollte man sich sofort darum kümmern und so viele Milben wie möglich durch eine gründliche Reinigung entfernen. Die Hühner können mit einem Anti-Milben-Spray eingesprüht werden.
  • Krankheiten: Nicht alle Krankheiten können vermieden werden, aber eine saubere Haltung macht einen großen Unterschied.

    Bei Jungtieren muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sie langsam an die Umgebung und vor allem an die Außentemperaturen gewöhnt werden. Wenn es nachts zu kalt wird, sollte man unbedingt eine Wärmelampe im Stall aufhängen, bis die Tiere alt genug sind und ein dichtes Gefieder haben.

    Wenn es eine Meldung von der Vogelgrippe gibt, unbedingt daran halten die Hühner zu bedachen.

    Sollte dennoch ein Huhn erkranken, so ist es nach Möglichkeit von den anderen zu trennen und so lange zu pflegen, bis es wieder gesund ist.

3. Auslauf

Wenn möglich, sollten die Hühner Auslauf haben. Über flexible Zäune, die man umstecken kann, kannst du auch verschiedene Bereiche deines Gartens zu verschiedenen Zeiten für die Hühner freigeben. So haben wir es am Anfang gemacht.

Wenn du auf dem Land wohnst, kannst du auch schauen, welche Wiesen wenig oder gar nicht bepflanzt sind und fragen, ob du dort deine Hühner halten kannst. Wir haben im Laufe der Jahre verschiedene Wiesen gepachtet, weil sie einfach nicht genutzt wurden.

Wenn du nur einen kleinen Garten hast, kannst du dir überlegen, nur drei Hühner zu halten. Bitte denke daran, dass Hühner nie alleine gehalten werden sollten, drei Hühner sind das Minimum.

Hühner auf der Wiese

4. Futter und Wasser

Deine Hühner benötigen Futter und Wasser. Für die Behälter gibt es im Internet verschiedene Möglichkeiten, aber es hängt von der Anzahl der Hühner ab, welche am besten geeignet sind.

Als wir nur drei Hühner hatten, wir haben diese benutzt und waren damit zufrieden:

Wasser und Futter für die Hühner

Als wir mehr Hühner hatten, sind wir auf diese Behälter umgestiegen:

In meiner Recherche war Futter ein großer Punkt. Ich möchte meine Hühner gesund ernähren, ohne ein Vermögen dafür auszugeben. Im Internet habe ich zwar gute und gesunde Anbieter gefunden, aber die waren mir zu teuer. Wir haben dann bei einer Mühle angefragt und beziehen seitdem unser Futter von der Mühle, weil sie nur Getreide aus der Region verwenden und der Qualitätsstandard sehr hoch ist.

Hühner lieben Essensreste aus der Küche, man sollte aber darauf achten, dass die Hühner kein verdorbenes oder verschimmeltes Futter bekommen. Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen oder Kiwis) sollten nur in kleinen Mengen verfüttert werden, da zu viel Vitamin C zu Darmblutungen führen kann. Auf rohen Teig und Avocados sollte ganz verzichtet werden.

Ein absoluter „Leckerbissen“ für Hühner sind Würmer, Mais, gekochte Kartoffeln und gekochter Reis.

5. Impfen

In Deutschland müssen Hühner alle 4 Monate geimpft werden. Die Impfung erfolgt in der Regel als Schluckimpfung über das Trinkwasser und muss von einem Tierarzt verschrieben werden. Es gibt jedoch viele Tierärzte, die keine Hühner behandeln, deshalb solltest du dich vorher bei den Tierärzten in deiner Nähe erkundigen, ob sie die Hühner für dich impfen oder dir die Impfung geben können.

6. Rassen

Wahrscheinlich einer der wichtigsten Punkte: Die Wahl der Rasse.

Es gibt sehr viele verschiedene Hühnerrassen und ich werde hier nicht auf die einzelnen Rassen eingehen, da ich nicht genug darüber weiß. Was du aber beachten solltest, ist, was du von deinem Huhn erwartest.

Möchtest du eine gute Legeleistung, also viele Eier, oder möchtest du Hühner, die du schlachten kannst und entsprechend viel Fleisch bekommst. Oder willst du beides?

Es gibt natürlich auch die Variante, dass du Hühner haben möchtest, die einfach lustig anzusehen sind. (Seidenhühner oder Strupphühner).

Wenn du festgelegt hast, was du möchtest, kannst du gezielt nach diesen Rassen suchen.

Für mich war klar, dass ich sowohl eine relativ gute Legeleistung als auch gutes Fleisch haben wollte. Außerdem wollte ich Hühner, die relativ familienfreundlich sind. Nach unseren Erfahrungen erfüllen die Plymouth Rocks diese Anforderungen am besten.

7. Hühner kaufen oder ausbrüten

Für den Anfang, wenn du noch nie Hühner hattest, würde ich empfehlen Jung-Hennen bei einem Züchter zu kaufen. Je nachdem, welche Rasse du haben möchtest, gibt es vielleicht einen Züchter in deiner Nähe. Unsere allerersten Hühner kamen mit der Tierspedition, das hat super geklappt. Das gibt dir die Möglichkeit die langsam an die Tiere zu gewöhnen und sie kennen zu lernen.

Wenn du Hühner ausbrüten möchtest, kannst du dir meinen Beitrag dazu hier ansehen → LINK

Falls du überlegst, dir Hühner anzuschaffen, hier noch ein paar nicht so offensichtliche Gründe für Hühner:

  1. Sie sind lustig und vor allem unterhaltsam anzusehen. Es ist unglaublich entspannend, den Hühnern zuzusehen. Gerade nach einem stressigen Tag kann das der nötige Ausgleich sein.
  2. Hühner sind bekanntlich toll für Eier und Fleisch, aber auch deren Hinterlassenschaften sind sehr nützlich und geben wunderbaren Dünger. Gerade im Herbst bietet es sich an, die Hühner auf die Beete zu lassen, um zum einen die Beete endgültig leer zu fressen und zum anderen dem Boden wieder Stickstoff, Phosphor und Kalium zuzuführen.
  3. Der Kot ist auch hervorragend für deinen Kompost, um auch diesem Stickstoff und Phosphor zuzuführen.
  4. Hühner lieben es zu wühlen und können so deine Beete für dich umgraben.

Fazit: Hühner sind rund um perfekte Nutztiere sowie unterhaltend

Garten planen – erfolgreich ernten

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Gartenjahr ist die Planung. Mit dem Gartenplaner kannst Du Dein Garten ganz einfach bis ins Detail planen.

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