Häufige Fehler im Gemüsegarten und wie man sie vermeidet
In diesem Beitrag erzähle ich dir von meinen Gemüsegartenfehlern und wie du sie vermeiden kannst, um einen kleinen Vorsprung zu haben.

Fehler können nicht vermieden werden, gerade im Garten hängen sie oft mit äußeren Umständen zusammen, die nicht vorhersehbar sind. Jeder Fehler ist auch eine Möglichkeit, dazuzulernen.
Seit ich mit dem Gemüseanbau begonnen habe, habe ich mir unzählige Berichte, YouTube-Videos und Blogs angeschaut, um alles richtig zu machen. Nichts hat mich mehr gelehrt als meine eigenen Fehler. Meine Liste ist auf meine Erfahrungen beschränkt und soll dir helfen, meine Fehler zu vermeiden, aber es gibt immer noch viele Dinge, die man falsch machen kann. Lass dich davon nicht entmutigen, sondern betrachte es als eine Möglichkeit zu lernen und zu wachsen.
1. Keine oder schlechte Planung
Gerade im ersten Jahr ist es fast unmöglich, einen Garten gut zu planen. Es fehlt einfach die Erfahrung und alles im Voraus zu recherchieren ist extrem zeitaufwendig. Manchmal ist es notwendig, einfach anzufangen, damit wenigstens mal der Anfang gemacht ist.
Aber in den Folgejahren ist es wichtig, im November oder Dezember das nächste Jahr zu planen. Mein absolutes Katastrophenjahr war, als meine jüngste Tochter ein Jahr alt war. Ich hatte keinen Kopf für den Garten, geschweige denn eine Planung. Um meinen Garten trotzdem zu nutzen, habe ich verschiedene Samen an verschiedenen Stellen gesät und etwas Kompost darüber gestreut. Das Gemüse ist trotzdem gut gewachsen, aber meine Ernte hätte um ein Vielfaches größer sein können. Hätte ich ein paar Stunden im Voraus geplant und die Beete sinnvoll genutzt.
Tipps, wie du deinen Garten am besten planst.
- Plane im Voraus, am besten im November oder Dezember, was du anpflanzen möchtest. Nimm dir ein oder zwei Abende Zeit, um deinen Garten zumindest grob zu planen.
- Baue nur das an, was du und deine Familie auch wirklich essen werden und was über den täglichen Bedarf hinaus haltbar gemacht werden kann.
- Achte bei der Beetplanung auf „gute Nachbarn, schlechte Nachbarn“.
- Mache dir einen groben Übersichtsplan, wann, was vorgezogen, genauer gesagt gesät werden sollte.
Mein Gartenplaner kann dir dabei helfen.
2. Viel zu spät oder zu früh angefangen
Im Frühjahr ist es wichtig, sich ein wenig an den Zeitplan der Pflanzen zu halten. Ich hatte ein Jahr, in dem die ersten Monate (Januar-April) einfach zu hektisch mit Terminen und Arbeit waren, sodass ich nicht dazu kam, meine Setzlinge rechtzeitig vorzuziehen. Das Ergebnis war, dass alles viel später wuchs und meine Ernte viel kleiner ausfiel. Es war besser als nichts, aber 20–30 Minuten pro Woche hätten einen großen Unterschied gemacht.
In einem anderen Jahr war ich so begeistert, dass ich viel zu früh anfing, meine Pflanzen vorzuziehen, dass sie am Ende teilweise verwurzelt waren und sich nur langsam an den Garten gewöhnten. Andere sind einfach eingegangen, bevor sie in den Garten durften.
Aber grundsätzlich gilt: lieber früh oder spät als gar nicht 🙂
Tipps, wie du deinen Gemüsegarten rechtzeitig und mit wenig Aufwand vorbereiten kannst
- Mache dir bei der Planung deines Gartens eine grobe Übersicht, wann, was gesät oder vorgezogen werden soll. Eine Übersicht pro Monat reicht völlig aus.
- Plane von Februar bis April grob 1⁄2 bis 1 Stunde pro Woche für deine Anzucht ein. Wenn du nicht gerade ein ganzes Feld bewirtschaftest, ist das vollkommen ausreichend. Bei mir ist das samstags nach dem Mittagessen. Schnell die Töpfe mit Erde füllen, Samen rein und gießen. Oder eben die vorgezogenen Pflänzchen pikieren und umtopfen. Aus meiner Erfahrung dauert das nicht sehr viel Zeit, aber oftmals ist es im Kopf ein größerer Aufwand, als es wirklich ist.
- Auf manchen Gartenseiten findet man ziemlich genaue Daten für die Anzucht und Aussaat. Aber so genau muss es nicht sein. Ein paar Wochen mehr oder weniger machen keinen großen Unterschied, es sollten nur keine Monate dazwischen liegen.
3. Schlechte Anzuchterde

Viele Jahre lang habe ich teure, hochwertige Anzuchterde von sehr bekannten Firmen gekauft. Ich wollte nur das Beste für mein Gemüse. Jedes Jahr habe ich mich gewundert, warum die supertollen Gärtner und Gärtnerinnen in den Social-Media-Kanälen so tolle Pflanzen in relativ kurzer Zeit haben. Die Angabe, dass ein Salat in 8 Wochen gewachsen ist, war für mich ein absolutes Unding. Ich hatte nach 8 Wochen ein Minipflänzchen, das noch lange nicht ausgewachsen war. Ich habe alles versucht, das Licht, das Wasser, die Temperatur. Nichts half, bis ich anfing, Kompost unterzumischen. Dann ging es plötzlich viel schneller.
Jetzt ziehe ich alles nur noch in Biokompost ohne Anzuchterde auf und habe fantastische Ergebnisse. Mein Fehler war, dass die supertollen Anzuchterden von den supertollen Firmen nur genug Nährstoffe enthalten, um die Pflänzchen ein paar Wochen nach dem Keimen zu versorgen. Danach hätte ich düngen müssen, was ich aber nicht gemacht habe, weil ich keine Chemie auf meinem Gemüse haben wollte. (Damals wusste ich noch nicht, wie man guten Naturdünger selbst herstellt).
Tipps für den erfolgreichen Anbau zu Hause
- Benutze biologischen Kompost. Das ist viel einfacher als alles andere. Ich benötige mir keine Gedanken um Düngemittel machen, bis sie im Garten sind. Da die Pflanzen sehr schnell wachsen, brauche ich viel weniger Platz in meinem Anzuchtregal, weil alles nach etwa 4 Wochen in den Garten kann und nicht 8–12 Wochen von mir gehegt und gepflegt werden muss.
Mehr Tipps zu einer erfolgreichen Anzucht im Haus, findest du auch hier in diesem Blog Beitrag
4. Zu viel gießen
Wasser ist für Pflanzen lebenswichtig, aber wenn man es übertreibt, ertrinken sie. Als ich zum ersten Mal Gemüsepflanzen aus Samen gezogen habe, wollte ich natürlich, dass die Pflanzen alles bekommen, was sie benötigen. Leider sind einige kläglich eingegangen, weil ich sie überwässert habe.
Tipps, wie deine Pflänzchen genug Wasser bekommen, aber nicht ertrinken
- Am Anfang, wenn die Samen noch nicht gekeimt sind, ist es wichtig, dass die Erde nicht austrocknet, sondern immer feucht, aber nicht tropfnass ist. Mit einer Sprühflasche oder einer Ballbrause kann man sehr problemlos die Erde bewässern, ohne sie zu überwässern.
- Nach dem Keimen bis zu den ersten Blättern gieße ich noch täglich, aber dann reduziere ich das Gießen. Bis ich noch 3x pro Woche von unten gieße (Mo, Mi und Fr). Wenn die Erde noch sehr feucht ist, überspringe ich auch mal einen Tag.
- Denke immer daran: Die Erde soll feucht sein, aber nicht nass! Behalte das im Blick, dann wird schon deutlich weniger schiefgehen.
5. Zu viele verschiedene Gemüsesorten anziehen und auspflanzen
In meinen ersten Gartenjahren war ich so begeistert, endlich Gemüse anbauen zu können, dass ich es maßlos übertrieben habe. Wir hatten fast alle Gemüsesorten, die wir auch essen, im Garten angebaut. Es war das reinste Chaos.
An sich ist es nichts Schlechtes, viel anzubauen, aber wenn man unerfahren ist und sich nicht auskennt, kann es schnell überhandnehmen. In meinem Fall führte das dazu, dass ich mich auf keine Sorte wirklich konzentrieren konnte. Schädlinge bei der einen, langsames Wachstum bei der anderen. Ich wusste nicht, wann ich was ernten sollte und wie ich sie richtig bewässern musste, damit es genau passte. Es war fast stressig. Ich kannte mich mit keinem Gemüse aus, also musste ich für die 20+ verschiedenen Gemüsesorten alles googeln.

Tipps für die Auswahl der Gemüsesorten
- Pflanze nur das an, was du selbst essen und verarbeiten kannst.
- Konzentriere dich auf wenige Gemüsesorten und erweitere erst in den nächsten Jahren. Am einfachsten ist es 2–3 Gemüsesorten anzupflanzen, die super einfach sind. Möhren, Bohnen, Rote Bete, Salat. Und dann noch ein paar, von denen du lernen kannst wie Tomaten, Kohlsorten …
- Füge langsam, Jahr für Jahr, mehr Sorten hinzu, wenn du die vorherigen „gemeistert“ hast.
6. Nicht vor der Natur und äußeren Einflüssen schützen
Es ist unmöglich, die Pflanzen vor allem zu schützen, es gibt einfach äußere Einflüsse, die nicht vorhersehbar sind. Aber wenn man auf ein paar Dinge achtet, kann man vieles verringern oder vermeiden. Ich habe Gemüse durch Frost, Hagel, Sonne, Dürre, zu viel Regen, Schädlinge und Hühner verloren und hätte alles vermeiden oder zumindest verringern können.
Tipps wie du dein Gemüse schützen kannst
- Frost: Nutze ein Flies um die Pflänzchen zu schützen, sollte noch mal ein später oder unerwarteter Frost kommen.
- Hagel: Wir haben vor ein paar Jahren ein Hagelnetz gekauft, weil einfach zu viel kaputtgegangen ist. Wir spannen es mit Bögen über die Beete, sobald Gemüse drin ist, und lassen es bis zur Ernte darüber. Für uns ist das Hagelnetz ein zusätzlicher Schutz vor ausgebüxten Hühnern, die sich über die Gemüsepflanzen hermachen.
- Sonne: Im Sommer, wenn die Sonne besonders heiß ist, decke ich meine Beete auch mit einem dünnen Vlies ab. Unser Garten liegt auf der Südseite und leider sind schon einige Gemüsepflanzen eingegangen, weil die Sonne zu heiß war und auch gutes Gießen nichts mehr geholfen hat. Mit einem Flies bekommen die Pflanzen Licht, verbrennen aber nicht. Außerdem trocknet die Erde nicht so schnell aus wie in der prallen Sonne.
- Trockenheit: Bedecke die Erde mit Pflanzen oder Mulch (Rasenreste, Laub, Kompost, Holzabfälle …), so trocknet die Erde viel langsamer aus. Lege ein Regenwasserreservoir an, um auch in Trockenperioden genügend Wasser zu haben.
- Regen: Je weniger Erde offen liegt, desto besser kann der Boden Wasser aufnehmen. Achte darauf, dass möglichst wenig Erde offen liegt und bepflanze deinen Garten dicht. Die Wurzeln transportieren das Wasser in die Tiefe und du kannst Überschwemmungen reduzieren. Leider hilft das nicht viel, wenn es wirklich stark regnet. Aber es hilft, die Wassermenge zu reduzieren und vielleicht ein paar Pflanzen zu retten.
- Schädlinge: Ein Insektennetz über den Beeten, vor allem bei Kohl, reduziert den Schaden durch Würmer, Käfer etc. erheblich. Auch hier kann ein Netz helfen, aber nicht unbedingt zu 100 %.
- Hühner: Wenn es dich auch betrifft, benutze ein Hagelnetz zum Schutz deines Gemüses und auch beim Abhärten einer Anzucht, achte darauf, dass die Hühner sicher nicht drankommen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es nur ein paar Minuten dauert, bis die Hühner deine Anzucht zerstört haben.


7. Gemüse im Sommer umpflanzen
Ursprünglich hatten wir 6 kleine Beete geplant. Wir haben sie auch gebaut und ich habe meine Setzlinge eingepflanzt. Aber dann dachte ich mir, dass das doch zu viel „verschwendeter“ Platz im Garten ist und habe aus meinen sechs kleinen Beeten größere gemacht und alles wieder umgepflanzt.
Ein großer Fehler, wie sich herausstellte. Die meisten meiner Pflanzen mochten das gar nicht und sind danach zum Teil sehr langsam und zum Teil gar nicht mehr gewachsen.
Tipp
- Plane im Voraus und auch wenn du merkst, dass es nicht ideal ist, lass es und notiere dir für das nächste Jahr, was du ändern möchtest. Umpflanzen kostet dich einfach zu viel Ertrag.
8. Nicht wissen, was man mit der Ernte machen soll
Bei all den Bemühungen, einen tollen Gemüsegarten anzulegen, vergisst man schnell, dass das Gemüse auch verarbeitet werden muss. Das ist auch bei einem kleinen Garten ein wichtiger Punkt, den man bedenken sollte. Wenn plötzlich 1 kg Bohnen reif sind und gleichzeitig 4 Zucchini und 2 kg Tomaten, wird es schwierig, alles auf einmal zu essen.
Tipp: Gemüse nicht für den Kompost oder die Hühner anbauen:
- Überlege dir schon bei der Planung deines Gartens, was du wie haltbar machen kannst, wenn es zu viel wird und pflanze von nicht haltbaren Sachen wie Salat nur so viel an, wie du essen kannst.
- Denk auch an den Lagerraum. Vieles kann eingefroren werden, aber wenn du nur eine kleine Gefriertruhe hast, überlege, ob du nicht einiges einkochen oder fermentieren kannst.


Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Garten und dass du weniger Fehler machst als ich 😉

Garten planen – erfolgreich ernten
Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Gartenjahr ist die Planung. Mit dem Gartenplaner kannst Du Dein Garten ganz einfach bis ins Detail planen.